RENSCHLER Trinkwasserhygiene FAQ
Was sind Legionellen eigentlich?
Legionellen sind im Wasser lebende Bakterien. Sie existieren in natürlichen Wasservorkommen und werden in geringsten Mengen seitens der Wasserversorger mit in die Hausinstallation gespült.
Legionellen kommen dort gehäuft vor, wo die Wasserbeschaffenheit ihnen eine Lebensgrundlage bietet. Hier spielt der Gehalt an als Nährstoffen geeigneten Inhaltsstoffe ebenso wie die Temperatur eine große Rolle. Insbesondere Wassertemperaturen von 25-55°C eignen sich hervorragend für eine schnelle und erfolgreiche Vermehrung der Legionellen.
Die Übertragung auf den Menschen erfolgt oftmals durch Kontakt mit kontaminiertem Leitungswasser. Hier ist allerdings zu beachten dass nur das Einatmen von legionellenhaltigem Wasserstaub zu einer Infektion führen kann. Dies schließt zum Beispiel die Vernebelung beim Duschen, aber auch Klimaanlagen und Luftbefeuchter mit ein. Das Trinken desselben Wassers stellt für Personen mit intaktem Immunsystem keine Gesundheitsgefahr dar.
Erstmals entdeckt wurden Legionellen 1976, als in den USA bei einem Veteranenkongress 180 der 4400 Delegierten an ihnen erkrankten und 29 verstarben.
Wie gefährlich sind Legionellen?
Legionellen können die sogenannte Legionellose hervorrufen. Hierbei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die verschiedene Verlaufsformen haben kann. Am schwerwiegendsten ist die Legionärskrankheit, in deren Verlauf sich eine schwere, potentiell tödliche, Lungenentzündung bildet. Das Pontiac-Fieber ist der milde Verlauf der Erkrankung, der sich durch grippeähnliche Symptome äußert und ohne Lungenentzündung auftritt.
In Deutschland besitzen ca. 1% der Bevölkerung Antikörper gegen Legionellen, die nach dem Kontakt mit dem Erreger bis zu einem Jahr nachweisbar sind. Hieraus lässt sich schließen dass in Deutschland ca. 800.000 Menschen jährlich mit Legionellen in Berührung kommen. Daraus entstehen im Jahr ca. 80.000 Erkrankungsfälle, wovon etwa 10.000 einen schweren Verlauf nehmen.
Bei einem schweren Verlauf ist, selbst bei einem vorher gesunden Menschen, mit einer Sterberate von etwa 15-20% zu rechnen. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem sterben etwa 70% an der Legionärskrankheit.
Wie werden Legionellen nachgewiesen?
Der Nachweis erfolgt über eine Beprobung des Trinkwassers im Gebäude, welches hinterher von einem zugelassenen Labor auf Legionellen untersucht wird. Zu diesem Zweck werden die genommenen Proben in einer Petrischale angesetzt und über 10 Tage in einem Brutkasten reifen gelassen. Wenn in der Probe mikroskopisch kleine Legionellen vorhanden waren, bilden sie in dieser Zeit Kolonien, die sich als kleine „Häufchen“ daraufhin schon optisch nachweisen lassen. Nur so lassen sich auch geringe Mengen von Legionellen im Wasser nachweisen, da eine Prüfung mit dem Mikroskop wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen wäre.
Das Ergebnis der Analyse wird in „Koloniebildenden Einheiten“ (KBE) angegeben. Hierbei werden die Kolonien abgezählt, die sich aus 100ml beprobtem Wasser bilden. Bei 100 KBE sind so zum Beispiel 100 kleine Kolonie-Häufchen gezählt worden.
Wieso müssen wir Duschfilter verwenden?
Bei einem Analyse-Ergebnis von über 10.000 KBE besteht eine extrem hohe Gefahr der Infektion durch das vernebelte Wasser beim Duschen. Aus diesem Grund wird in diesen Fällen auch ein Duschverbot ausgesprochen.
Durch die Nutzung von fest installierten Filtern lässt sich das Duschverbot nicht nur umgehen, man schützt sich auch selbst effektiv vor Infektionen. Das durch die bereitgestellten Filter abgegebene Wasser ist frei von Legionellen und somit frei von der Gefahr sich anzustecken.
Wieso werde immer ich beprobt?
Nach Trinkwasserverordnung und technischem Regelwerk müssen mindestens die zentralen Stellen der Anlage am Warmwasserbereiter sowie die hydraulisch ungünstigsten Stellen an den jeweiligen Enden der Versorgungsleitungen im Haus beprobt werden. Diese Art der Beprobung liefert ein repräsentatives Bild und eignet sich zur grundsätzlichen Bewertung des Systems. Ebenso bildet sie den absoluten Minimalumfang der Probenahme. Dies bedeutet, dass die Probenahme in jedem Fall in orientierendem Umfang genommen werden muss, auch bei jeweiligen Nachuntersuchungen. Die einzige Möglichkeit den Probenumfang zu verändern ist ihn zu erweitern, um zum Beispiel eine lokale Kontamination einzugrenzen.
Ich kann den vorgegebenen Termin nicht wahrnehmen, was nun?
Bitte hinterlegen Sie den Schlüssel zu Ihrer Wohnung bei einer Person Ihres Vertrauens (Nachbar, Familie, Hausmeister, …) und geben Sie uns kurz Bescheid. Sie müssen nicht persönlich anwesend sein, wir benötigen allerdings in jedem Fall Zugang zu Ihrer Wohnung.
Sollten Sie unangekündigt nicht anwesend sein und wir auch keinen Zugang zu Ihrer Wohnung bekommen, akzeptiert das Gesundheitsamt die Beprobung unter Umständen nicht. In diesem Fall muss die Probenahme wiederholt werden. Es fallen Extrakosten an, die auch auf Sie umgelegt werden können.
Kann ich einen Alternativtermin vereinbaren?
Leider nicht. Sämtliche Proben einer Untersuchung müssen am gleichen Tag genommen werden, da die Ergebnisse sonst kein repräsentatives Bild ergeben.
Wie ist RENSCHLER Trinkwasserhygiene für mich erreichbar?
eMail: info@RENSCHLER-trinkwasserhygiene.de
Telefon: 0621 / 322 52 16
Unsere Telefonzeiten sind Montag, Mittwoch und Donnerstag von 08:00 bis 12:00 Uhr,
sowie Dienstag und Freitag von 08:00 bis 16:00 Uhr.
Sollten Sie uns telefonisch nicht erreichen können bitten wir Sie dies zu entschuldigen. Betriebsbedingt kann es zu einem erhöhten Aufkommen an Anrufen kommen. In diesem Fall bitten wir Sie ihre Frage kurz in einer eMail zu formulieren.
Wie erfahre ich das Ergebnis der Analyse?
Sollten wir in Ihrem Gebäude Legionellen feststellen, werden Sie per Aushang auf diesen Umstand Aufmerksam gemacht. Die Bewertung der Analyse erfolgt anhand der am stärksten befallenen Stelle im System.
Den vollständigen Befund erhält immer der Auftraggeber, das heißt entweder der Eigentümer des Gebäudes oder die eingesetzte Hausverwaltung. Sollten Sie Einblick in die Ergebnisse benötigen, wenden Sie sich daher bitte an den jeweiligen Auftraggeber der Beprobung.
Wir selbst können aus Datenschutzgründen leider keine genaueren Angaben als die im Aushang genannten machen.